Präparierte Hundeköder: Tatverdächtiger nach jahrelanger Fahndung ermittelt
Murnau (aho) - Nachdem ein Unbekannter seit 2006 in 23 Fällen mit Schrauben, Nadeln oder Rattengift versehene Hundeköder rund um den Staffelsee ausgelegt hatte, gelang es der Polizei Murnau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) nach eigenen Angaben nun, einen Tatverdächtigen zu ermitteln.
Der 69-jähriger Rentner aus dem nördlichen Landkreis hat zwischenzeitlich ein Teilgeständnis abgelegt. Er räumte ein, im Jahr 2007 oder 2008 in fünf Fällen Köder mit Nägeln oder Schrauben ausgelegt zu haben. Es besteht jedoch der Verdacht, dass der Mann den ersten Köder bereits im Juni 2006 im Rübenackerweg in Seehausen ausgelegt hatte. Danach folgten weitere Taten in Seehausen, Rieden und Murnau. In den meisten Fällen konnten die Köder gefunden werden, bevor ein Hund damit in Kontakt kam. Im April 2008 jedoch verstarb ein Berner-Senn-Hund, nachdem er im Seidlpark in Murnau eine vergiftete Wurst gefressen hatte. Ein weiterer Hund mit Vergiftungserscheinungen erholte sich wieder. Zum Glück kamen in keinem Fall Kinder mit den vergifteten Würsten in Kontakt.
Nachdem Ermittlungen einen Anfangsverdacht gegen den Rentner ergeben hatten, wurde dessen Haus durchsucht. In der Garage des Anwesens wurden Schrauben und Nägel gefunden, die den vom Täter verwendeten glichen. In der Folgezeit meldeten sich drei anonyme Anrufer bei der Polizei und gaben an, sie hätten Personen gesehen, die Köder ausgelegt haben. Jeweils wurde eine genaue Beschreibung abgegeben. Die Beamten fanden am Tatort jedoch zwar stets Köder vor, der Anrufer war aber in keinem Fall mehr vor Ort. Bei einem dieser Anrufe wurde der Verdächtige von dem Beamten erkannt. Es wird davon ausgegangen, dass der Rentner durch die Anrufe von sich ablenken wollte. Mit diesen Vorwürfen konfrontiert, legte der Beschuldigte nun nach längerem Leugnen in seiner Vernehmung ein Teilgeständnis ab. Er erklärte, er sei in der Vergangenheit aufgrund eines freilaufenden Hundes mit seinem Motorrad fast zu Sturz gekommen. Das habe ihn so verärgert, dass er die Taten begangen hatte.
Die Polizeiinspektion Murnau hatte die Taten stets sehr ernst genommen und versuchte mit großem personellen Aufwand, den Täter zu ermitteln. Es waren nicht nur zusätzliche Fußstreifen durchgeführt, sondern auch Diensthunde des Einsatzzuges verstärkt eingesetzt worden. Des weiteren wurde des öfteren versucht, über Presseveröffentlichungen Hinweise aus der Bevölkerung zu erlangen. Der Ermittlungsvorgang wurde an die seit Beginn der polizeilichen Maßnahmen eingebundene Staatsanwaltschaft München II abgegeben ===
Wieviel Frust und Hass, Unwissenheit, Lieblosigkeit und emotionale Kälte muss in einem Menschenhirn zusammenkommen, um solche Schweinereien zu machen ... ich möchte mich nicht hinreissen lassen und schreiben "der soll auch sowas essen" wie in manchen Kommentaren auf der Website. Ich würde ihm viel eher eine gute Therapie wünschen - und einen Hund an seiner Seite, der ihm mit seiner Liebe und Aufrichtigkeit die Tränen in die Augen treibt und bereuen lässt.